Nachdem die Balkan Tour letztes Jahr so ein Erfolg war, haben wir für dieses Jahr wieder eine Tour auf den Balkan geplant. Ein Motto, dass ich mir vorgenommen habe: “Weniger ist oft mehr!”. Ein Motto, welches ich ignoriert habe: “Schöne Reisen sollte man nicht wiederholen, das zweite mal wird üblicherweise eine Enttäuschung”.
Anreise
Um das Kaufen eines Pickerls in Österreich zu vereinfachen und das Anstehen bei der Steckenmaut zu vermeiden, haben wir diesmal versucht, ein e-Pickerl (Vignette) für einen Tag und eine elektronische Strecknmaut (für ein Jahr) bei der ASFiNAG zu lösen, was einwandfrei geklappt hat. Leider gibt es das e-Pickerl nicht nach dem selben System wie die e-Maut. Die 1-Tages-Vignette gibt es nicht als Pickerl und somit kann man sogar noch 25% zur 10-Tage-Vignette sparen.
Wir sind diesmal mit einem etwas geländegängigeren Fahrzeug aufgebrochen als letztes mal.

Die Route führte wieder über München, Salzburg und Villach nach Kobarid (Slowenien). Kurz nach Salzburg mussten wir mal tanken und sind dazu ab der Autobahn gefahren. Die Gelegenheit haben wir gerade auch noch dazu genutzt um im Gasthof Post in St. Martin am Tennengebirge zu Mittag zu essen. Das war sehr lecker…

Da ich strikt nach Navi gefahren bin, hat mich dieses kurz vor Villach, statt über den Predil-Pass, links weg über den Wurzenpass / Korensko sedlo nach Kranjska Gora und anschliessend über den Prelaz Vršič / Vršičpass / Passo della Moistrocca / Werschitz- oder Werschetzpass geleitet. Eine Abkürzung, die sich auf jeden Fall gelohnt hat. Nicht unbedingt schneller, aber auf jeden Fall schöner. Wie wir später erfahren haben, war der Pass angscheinends gesperrt. Davon haben wir nichts mitgekriegt…

In Kobarid haben wir auf dem Kamp Koren übernachtet, welches wir bereits letzes Jahr erkundet hatten. Dort haben wir dann Stephan getroffen, der hier zu uns gestossen ist.
Leider war hier bereits die erste Enttäuschung: Kein Abendessen, kein Frühstück (der Chef fange erst am 10. Juni an), ganz viele Camper und wir mussten auf hartem Kies neben den Campern unsere Zelte aufschlagen. Wir sind dann am nächsten Morgen früh aufgebrochen und haben in Tolmin zuerst mal gefrühstückt:

Um uns schnell zu adaptieren und da dieses Schild ja nur für Personenwagen und nicht für Busse gilt, haben wir das Verkehrschild grosszügig ignoriert:

Nachdem wir uns gestärkt hatten, ging es weiter entlang der Idrijca, welche sich möglicherweise auch mal lohnen würde zu paddeln, über Idrija nach Kroatien und weiter nach Bosnien. Kurz nach Idrija sind wir an einen Motorrad-Unfall geraten, der eben erst passiert sein musste. Das war einer der Typen, die uns kurz zuvor halsbrecherisch überholten hatten. Nachdem wir viele Einheimische beobachtet hatten, die gewendet haben, haben wir es ebenfalls versucht und sind einem Einheimischen hinterher gefahren. Über eine enge Schotterpiste und über Stock und Stein bis uns plötzlich Verkehr entgegengekommen ist. Da wussten wir, wir sind auf dem richtigen Weg…
Am Abend sind wir dann auf dem Camp Odmaralište Topole, Facebook, Karte an der Una kurz unterhalb von Bihać angekommen wo wir herzlich empfangen wurden.


Kleiner Tipp am Rande: Whatsapp scheint als Kommunikationsmittel sehr beliebt und verbreitet zu sein…
Nachdem wir unsere Zelte aufgebaut hatten, sind wir nach Bosanska Krupa gefahren um im Restaurant Alga zu Abend zu essen.

Leider war auch das wieder eine Enttäuschung. Entweder habe sie mit der Qualität massiv nachgelassen oder unser Erinnerungen haben sich nachträglich geändert.
Am nächsten Tag sind wir auf die Una paddeln. Leider hatte sie Hochwasser. Statt einem verspielten lieblichen Flüsschen war es nur noch ein träge dahinziehender Fluss mit vielen Wirbeln und Pilzen. Es hat nicht sonderlich viel Spass gemacht. Erneut eine Enttäuschung.

Am Abend haben uns ein Kollege vom Campingplatzbesitzer und sein Sohn uns in Bosanska Krupa abgeholt.
Anschliessend sind wir, auf Empfehlung des Campingplatzbesitzers ins Restaurant Kostelski Buk (Karte) abendessen. Was für ein Unterschied zum Vorabend. Hier hat es sich gelohnt!

einbooten und ausbooten unas weiter gehts… mit Marin Brod
Planungsnotizen https://www.shinguz.ch/kanu/balkan-2025/