Kanutour auf dem Doubs

Dieses Jahr haben wir seit längerem wieder mal eine Tour auf den Doubs gemacht.

Der Plan

Der ursprüngliche Plan war in 3 Etappen von Goumois über Soubey und Tariche nach Ocourt-Village oder Ocourt-Camping Moulin du Doubs zu gelangen.

Leider haben uns mühsame und möglicherweise unsinnige Massnahmen des Bundes, das ganze etwas erschwert. Alle Camping- und Zeltplätze haben uns abgesagt oder wollten uns nicht haben.

Die Ausführung

Dank einer Luftaufnahme habe ich einen interessanten Platz entdeckt. Der entsprechende Bauer war schnell gefunden und wir waren uns auch einig, dass wir bei ihm übernachten können.

Leider war das Ganze ein riesen Flopp. Es war schmutzig und vergammelt und teilweise sogar gefährlich. Zum Glück konnten wir für Sonntag und Montag auf ein Appartement des Campings Le Chandelier in St. Ursanne zurückgreifen. Der Wirt war nett, die Zimmer sauber, komfortabel und preiswert.

Da die Grenze noch immer gesperrt war und man uns mitgeteilt hat, dass bei einem Grenzübertritt Bussen von CHF 100.- pro Person verteilt würden, haben wir uns dann auf “nur” 2 Etappen beschränkt: Am ersten Tag sind wird von der Grenze beim Restaurant Clairbief bis zum Restaurant Tariche gefahren. Hier hat uns die sehr freundliche Patronne erlaubt, unsere Boote über Nacht an ihrem Gartenzaun zu stapeln.

Am zweiten Tag sind wir dann vom Restaurant Tariche über St. Ursanne bis nach nach Chamesat gefahren, wo wir am linken Ufer ausgebootet haben.

Auf dem zweiten Teil haben wir zahlreiche Eisvögel sowie zwei Schlangen (Rigelnattern?) gesichtet.

Der Pegel

Ein weiteres Problem war der Pegel des Doubs. Der Doubs darf von März bis September von 10 bis 18 Uhr befahren werden. Aber nur bei einem Pegel von 6.0 m³ und mehr gemessen um 17 Uhr des Vortages. Dies gilt dann für den ganzen nächsten Tag. Diese Regelung wurde durch den SKV mit den lokalen Behörden und Fischern ausgehandelt und sollte unbedingt eingehalten werden.

Das Telefon für die Pegelmeldung funktioniert übrigens nicht. Mein Mail an den SKV hat zwar eine Antwort seitens SKV bewirkt, aber keine Besserung.

Relevant ist Pegel Nr. 2210 Doubs - Ocourt.

Wir hatten Glück. Der Pegel ist immer um 6.0 bis 6.1 m³ geschwankt. Somit durften wir fahren. Man hat uns auch gesagt, dass der Pegel durch das Kraftwerk weiter oben reguliert sei und dass sie den Pegel meist bei 6 m³ halten.

Der Pegel ist das ein, aber die Fahrbarkeit des Flusses das andere. Bei einem Pegel von 6 m³ ist es schon sehr knapp. Und man hat ab und zu eine Grundberührung. Aber mit etwas Geschick musste man nie aussteigen.

Die Schlüsselstelle

Die einzige Stelle, welche bei diesem Pegel, ein ernsthaftes Problem darstellt, sind die Soubey-Schnellen. Verursacht durch eine Hangrutschung, wahrscheinlich neueren Datums, da man noch die alten Wege sieht. Die Soubey-Schnellen sind ein Katarakt, ca. WW III und etwas verblockt. Aber bei diesem Wasserstand gut fahrbar und nicht sonderlich gefährlich. Bei einem höheren Pegel sollen sich Walzen bilden, denen man besser aus dem Weg geht. Nach dem ersten Drittel gibt es eine ruhigere Stelle, wo man sich nochmals sammeln kann. Und nach dem Ende der Schnellen hat es ein Pool, wo man wieder alles einsammeln kann.

Fürs nächste Mal

Start auf dem Camping des Canoë Club Jura. Zweite Nacht: Camping du Bout du Pont. Dritte Nacht: Centre de Vacances Tariche. Ausbooten beim Camping Moulin du Doubs in Ocourt oder in Ocourt village.

Vorurteile und Gerüchte

Einige meiner Kollegen haben etwas gegen die Jurassier (wahrscheinlich das typische Verhalten von ex-Kolonialisten?) und gegen Fischer.

Mit den Jurassieren habe ich nur gute Erfahrung gemacht. Sie waren überaus freundliche, hilfsbereit und zuvorkommend! Ich kann dieses Gebiet also insofern nur empfehlen!

Zu den Fischern: Es gibt bei allen Bevölkerungsgruppen Idioten. Die meisten Fischer haben freundlich gegrüsst. Nur 2 oder 3 haben sich verbal ausgelassen, obwohl wir uns mühe gegeben haben, sie möglichst wenig zu stören. Aber diejenigen, die sich negativ geäussert haben waren allesamt “fremde Fötzel”, also Auswärtige und keine Jurassier! Und falls ein Fischer mal wieder Steine schmeisst, müsste man ihn vielleicht anzeigen. Das spricht sich dann rum in der Szene…

4 Gedanken zu „Kanutour auf dem Doubs“

  1. Offizieller Start wäre beim SKV Camping gewesen. Siehe Karte. Da der Doubs aber hier ganz auf französischem Gebiet liegt und zu diesem Zeitpunkt eine Einreise nicht möglich war, sind wir erst bei Clairbié eingestiegen. Weiter oben hat es mindestens 2 Stauseen. Daher wohl eher uninteressant.

Neujahrstour 2018 auf der Thur

Christoph hat auf der IG-Mailingliste einen Aufruf für den 1. Januar gemacht. Da es sehr mild war und oben reingeregnet hat, hat die Thur zünftig Wasser geführt.

Bei strahlendem Sonnenschein sind wir bei der grossen Brücke eingebootet. In den ersten paar Metern hätte es mich bereits beinahe erwischt.

Unser Pegel war um 55 m³, was recht anständig zieht. Als wir letztes Jahr einen ähnlichen Pegel hatten, hatte ich das Gefühl, es sei weniger heftig gewesen. Vielleicht liegt es auch daran, dass mein wèndiger Biber alles für mich abgefangen hat.

Heute war ich mit dem Einer-MadRiver ME von Christoph unterwegs.

Den Indianer haben wir links befahren. War eigentlich ganz zahm. Christoph ist mit dem Nøkk links fast nicht mehr aus dem Kehrwasser raus gekommen. Ich habe mir das grosse Kehrwasser rechts geschnappt. Das ging ganz prima.

Beim Schraubenzieher hatte es rechts schon Meterhohe Wellen vor der eigentlichen Schlüsselstelle. Das Einfädeln hat sich nicht also so einfach herausgestellt. Mein MadRiver ME ist aber dann nur so durchgeflutsch. Ausser etwas Spritzwasser bin ICH :-D trocken geblieben im Trocki…

Leider sind all meine Fotos nix geworden. Die SD-Karte wird wohl den Geist aufgeben?

Thur beim Mittelwasser mit Materialtest

Als Alternativprogramm für das abgesagte Arve-Wochenende sind Oli und ich auf die mittlere Thur. Die Wettervorhersagen waren mittelprächtig und der Pegel unvorhersagbar. Aber beides hat sich zu unseren Gunsten entwickelt. Der Pegel um 60 m³ war genau zum richtigen Zeitpunkt erreicht:

Geregnet hat es praktisch den ganzen Tag nicht. Nur anfangs hat es etwas getröpfelt. Der erste Teil war nicht sonderlich spektakulär aber wunderschön entspannend mit einer faszinierenden canyonartigen Landschaft. Wir durften eine ausgerissenes Kanu Bergen, welches wohl einer Outdoor-Adventure-Gruppe über Nacht abhanden gekommen ist. Wahrscheinlich haben Sie es nicht genügend angebunden, als der Pegel stieg. Wir haben es am Ufer gesichert, in der Hoffnung, dass sie es nicht übersehen.

Nach der Mittagspause beim grossen Wehr haben wir die zweite Hälfte in Angriff genommen. Der zweite anspruchsvollere Teil war von mehr Action geprägt.

Ich habe dabei gelernt, dass man eine anspruchsvolle Stromschnelle (Indianer) auch dann inspizieren sollte, wenn man Sie zu kennen glaubt. Ich habe Sie völlig falsch angefahren und bin dabei kläglich gescheitert.

Oli hat es dann etwas schlauer gemacht. Ihn hat es einfach etwas weiter unten erwischt:

Beim Pegel von 60 m³ reichen die folgenden beiden Kehrwasser nicht immer wie die anschliessende Rettungs- und Bergungsaktion zeigt:

Zeit Beschreibung
0:00 Start, paddeln gegen Strömung um in Position zu kommen.
0:28 Positionierung in Fluss.
0:45 Beginn Stromschnelle.
0:52 Kenterung (1. Stern)
0:54 Vorbereiteter und wurfbereiter Wurfsack zur Hand.
1:12 Anweisung Kehrwasser nicht verstanden (2. Stern)
1:45 Mit Boot im Wasser
2:58 Boot übernommen, Oli bringt sich ans Ufer in Sicherheit, da Felswand mit Blöcken nahen (3. Stern)
3:22 Beinahe selber noch mal gekentert.
4:33 Gegenüberliegendes Ufer erreicht (da nur hier Kehrwasser) (4. Stern)
6:33 Fluss aufwärts Höhe erreicht, wo Oli Ufer erreicht hat.
7:28 Kontakt mit Oli auf anderer Flussseite hergestellt.
Anschliessend Oli am anderen Ufer flussabwärts wieder eingesammelt (5. Stern) und wieder am gegenüberliegenden Ufer klar Schiff gemacht (6. Stern)

Die ganze Rettung und Bergung verlief suboptimal. Sehr schlechte Vorbereitung und kein Briefing meinerseits. Das muss ich in Zukunft noch verbessern!

Alles in allen ein lehrreicher und gelungener Ausflug.

Kanutour Vorderrhein Frühling 2017

Heute sind Oli und ich auf dem Vorderrhein gewesen. Er wollten kleinen Bär im Wildwasser testen und ich wollte einfach mal wieder raus aufs Wasser.

Wir sind von Ilanz nach Reichenau. Wasserstand war mit 28 m³ bei der Station Vorderrhein - Ilanz (2033) etwas knapp. Wassertemperatur war 4 bis 6°.

Ich habe etwas kühl gehabt. Hätte wohl meinen Windstopper noch drunter anziehen sollen…

Die Landschaft war wie immer in der Rinaulta grandios.

Wèndiger Biber und ich haben uns ganz prima verstanden und ich hatte wesentlich weniger Mühe als das erste Mal. Ob das am geringen Wasserstand liegt, oder ob wèndiger Biber besser mit mir z’schlag kommt, lassen wir mal dahin gestellt…

1 Gedanken zu „Kanutour Vorderrhein Frühling 2017“

  1. Guten Tag

    Für die nächste Ausgabe der Zeitschrift Gesundheitstipp schreibe ich einen Artikel über Kanutouren. In Ihrem Blog habe ich gesehen, dass Sie im Frühling eine Kanutour auf dem Vorderrhein gemacht haben. Das finde ich spannend. Gerne möchte ich morgen Mittwoch (6. Juni) oder übermorgen Donnerstag (7. Juni) kurz mit Ihnen telefonisch sprechen über Ihre Erfahrungen bei dieser Kanutour. Es würde mich sehr freuen, wenn das möglich wäre. Bitte teilen Sie mir mit, wann Sie am besten Zeit haben für ein Telefongespräch und über welche Nummer ich Sie am besten erreichen kann.

    Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung!

    Vielen Dank und freundliche Grüsse

    Andreas Gossweiler Redaktion Gesundheitstipp Wolfbachstrasse 15 8032 Zürich Adresse für Briefpost: Postfach, 8024 Zürich Telefon 044-266 17 34 (Mo – Do) Telefax 044-253 83 21 andreas.gossweiler@gesundheitstipp.ch www.gesundheitstipp.ch

Wildwasser-Tour Sitter

Heute waren wir auf der Sitter. Das Hochwasser war recht beeindruckend. Vor allem, als der Wasserspiegel dann noch gestiegen ist.

Grund ist hier zu finden (Wetterradar von 12:40):

wetter_12_40

Einstieg bei Spisegg Brücke in St. Josefen. Wehr bei Chapf muss rechts umtragen werden.

Ca. 500 m bis 1 km nach dem Wehr hatte es für ca. 1.5 km recht heftige Stromschnellen, bei diesem Wasserstand. Sonst soll es dort gemütlich ruhig sein.

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Ausbooten rechts im kleinen Kehrwasser bei Fähre Gärtau.

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Ganze Fahrt hat bei diesem Wasserstand 3.5 Stunden gedauert (inkl. Mittagsrast von einer halben Stunden) sonst 3 bis 4 Stunden länger. Ca. WW II-III?

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Im gründen Band waren wir unterwegs. Gemäss Reto soll die Sitter unter 18 m³ nicht spassmachend fahrbar sein. Bei unserem Pegel war das Wasser eher zu wuchtig. Es hatte keine Wellen und Kehrwasser mehr, nur noch Walzen, in welche man besser nicht rein gerät.

2 Gedanken zu „Wildwasser-Tour Sitter“

  1. Habe den Pegel von Appenzell gegen St. Gallen ausgetauscht. Reto hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich das falsche Blatt erwischt habe.